Holzfenster streichen: Lack oder Lasur?

Ob Lack oder Lasur, beide Anstriche haben eine schützende Funktion für Holz. Auch inhaltlich sind sie sich sehr ähnlich, wäre da nicht ein entscheidender Unterschied: Die Pigmentierung. Während eine Holzlasur nur schwach pigmentiert ist und die natürliche Holzmaserung erhält, überdecken Holzlacke die Masur vollständig. Möchten Sie also Ihr Holzfenster umfärben und dabei die Maserung überdecken, benötigen Sie einen Holzlack in der entsprechenden Farbe.

Optik ist jedoch nur ein Entscheidungsfaktor. Wir zeigen auf, welche Vor- und Nachteile die unterschiedlichen Holzschutzmittel aufweisen und für welche Zwecke sie sich besonders gut eignen.

Holzfenster lackieren oder lasieren

Inhaltsverzeichnis

Lasur – Die Schönheit des Holzes betonen

Soll das Holz seine natürliche Farbe beibehalten, sollten Sie eine Lasur einsetzen. Achten Sie darauf, dass es sich dabei um eine Dickschichtlasur handelt, denn Dünnschichtlasuren ziehen vollständig ins Holz ein und schützen das Holz nicht vor Feuchtigkeit. Da bei Fenstern die Maßhaltigkeit gewahrt werden muss, sind Dünnschichtlasuren daher weniger für diesen Zweck geeignet.

Dickschichtlasuren ähneln dagegen Lacken und sind auch in diversen Farbtönen erhältlich, womit Sie einfach die Farbe des Holzes anpassen können. Die Maserung ist damit zwar nicht mehr ganz so gut sichtbar wie bei einer Dünnschichtlasur, aber gerade bei Holzfenstern ist ein Kompromiss nötig, um eine lange Haltbarkeit zu erreichen.

Lack – Die pflegeleichte Versiegelung

Lackiertes Holz glänzt, schützt Ihr Holzfenster vor Kratzern und fühlt sich spiegelglatt an. Staub und Dreck lassen sich zudem einfach mit einem trockenen oder feuchten Tuch entfernen. Nässe stellt für lackierte Holzfenster nämlich kaum ein Problem dar. Die Oberfläche wird mithilfe des Lackes sicher versiegelt, womit Feuchtigkeit draußen bleibt.

Dazu sollte die Lackschicht aber makellos sein, denn durch Risse kann Feuchtigkeit weiterhin eindringen und sich unter der Lackschicht ausbreiten. Das darunter liegende Holz wird beschädigt und es bilden sich unschöne Flecken. Wie oft Sie die Lackschicht erneuern müssen, erfahren Sie übrigens in unserem Ratgeber Holzfenster streichen: Wie oft nötig?

Bei Holzfenstern sollten Sie außerdem darauf achten, dass Ihre Lackfarbe wasserdampfdurchlässig ist, ansonsten besteht Schimmelgefahr. Bei der Farbauswahl ist es ratsam, den Farbton möglichst hell zu halten. Dunkle Farben heizen das Fenster stärker auf und können es dazu bringen, sich zu verziehen.

Holzfenster-lackieren

Die 3 besten Maler in Ihrer Nähe anzeigen

Acryl oder Kunstharz?

Ob Sie beim Streichen des Holzfensters auf Acrylharzlacke oder Acryllasuren setzen bleibt Ihnen überlassen. Die Entscheidung hängt vor allem von Ihrem persönlichen Geschmack ab. Halten Sie jedoch lieber Abstand von Kunstharzlacken (Alkyharzlacke), insbesondere auf der Fensterinnenseite. Sie basieren auf Lösemitteln und können giftige Dämpfe erzeugen. Die Lösemittelkonzentration ist bei Acryllacken deutlich geringer, da sie hauptsächlich wasserbasiert sind. Dadurch werden weniger giftige Ausdünstungen erzeugt und der Geruch fällt milder aus.

Auch beim Anstrich unterscheiden sie sich. Kunstharzlacke lassen sich leichter verstreichen, müssen dafür aber auch länger trocknen. Allerdings können Sie sich dann sicher sein, dass Alkyharzlacke komplett durchgetrocknet sind, denn sie trocknen von unten nach oben. Einmal getrocknet sind sie außerdem äußerst widerstandsfähig gegen Stöße.

Im Gegensatz dazu trocknen Acryl-Anstriche von oben nach unten, wodurch man nicht auf den ersten Blick sieht, ob sie bereits durchgetrocknet sind. Inzwischen gibt es aber auch etliche Acryllacke, die mit Polyurethan (PU) angereichert sind, womit sie in ihren Eigenschaften den positiven Attributen der Kunstharzlacke näherkommen. Achten Sie darauf, dass Ihr Lack mit einem „Blauen Engel“ Siegel ausgezeichnet ist, denn damit stellen Sie sicher, dass es sich hierbei um einen umweltfreundlichen Lack handelt.

Das könnte Sie auch interessieren