Richtig verputzen Anleitung: In 10 Schritten verputzte Wände

Wir erklären Ihnen in unserer Verputzen Anleitung, wie Sie Ihre Fassaden richtig verputzen und welche Werkzeuge Sie dafür brauchen. Die aufgeführten Materialien sind in der Regel in jedem Baumarkt erhältlich. Besonders wichtig ist die sorgfältige Auswahl des passenden Putzes, da dieser maßgeblich die Langlebigkeit und Optik Ihrer Fassade beeinflusst.

Inhaltsverzeichnis

Verputzen Werkzeug & Material

Einige Werkzeuge und Materialien sind durch Alternativen ersetzbar, doch im Großen und Ganzen sollte Ihre Ausrüstung folgende Utensilien beinhalten:

  • Arbeitshandschuhe & Schutzbrille
  • Besen
  • Bürste
  • Eimer
  • Leiter
  • Hammer & Meißel
  • Abdeckfolie & Klebeband, Malervlies
  • Mörtel
  • Mörteleimer oder Mörtelwanne
  • Bohrmaschine mit Rührquirl oder Kelle
  • Putz
  • Abziehbrett bzw. Kartätsche oder Abziehleiste
  • Putzeffektroller bzw. Strukturroller
  • Quast
  • Maurerkelle
  • Glättekelle
  • Gitterrabot
  • Wasserwaage
  • Zollstock & Stift
  • Putzprofile bzw. Putzschienen
  • Blechschere oder Winkelschleifer
  • ggf. Reibebretter
  • ggf. Spachtelmasse oder Gips
Richtig-verputzen

Der richtige Putz

Mineralputze wie Kalkputz, Lehmputz oder Zementputz eignen sich vor allen für Innenräume. Doch auch der beliebte Gipsputz ist eine gute Wahl, denn er reguliert die Luftfeuchtigkeit sehr gut. Bei den Außenputzen ist Kalkzementputz ein gern verwendeter Putz. Haben Sie hier mit Moos und Algen zu kämpfen, sind Silikonharzputze und Silikatputze die richtige Wahl. Generell gilt, dass der Putz niemals härter sein sollte als der Untergrund, um später Risse im Putz zu vermeiden. Einzige Ausnahme: Wärmedämmputz und Wärmedämmverbundsysteme, denn hierbei fängt eine weiche Zwischenschicht Bewegungen ab. In unserem Ratgeber Innen- und Außenputze finden Sie einen ausführlichen Vergleich zwischen den einzelnen Putzsorten – so finden Sie garantiert den passenden Putz für Ihr Projekt!

Anleitung Wand verputzen – Vorbereitung

Als Erstes sollten störende Möbel beiseite gerückt und mit Folie abgedeckt werden, gleiches gilt auch für den Boden, Fenster, Türen etc. Falls noch nicht geschehen, müssen Sie zunächst die alte Tapete ablösen und den Untergrund vorbereiten, bevor sie mit dem Verputzen loslegen können. Der Untergrund sollte dazu trocken, riss- und staubfrei sein.

Soll das Verputzen im Außenbereich stattfinden, bieten sich sonnige Tage an. Störende, lose Reste, Verunreinigungen und alten Putz entfernen Sie mit einer Bürste und Hammer und Meißel, während Risse gespachtelt werden. Danach erfolgt die Befestigung der sogenannten Putzschienen. Jedoch ist nicht jede Schiene für jeden Putz geeignet – warum erfahren Sie im folgenden Abschnitt.

Loecher-zuspachteln
Sind alle etwaigen Löcher zugespachtelt und der Untergrund sauebr und trocken, kann es auch schon mit dem eigentlichen Verputzen weitergehen.

Verputzen in 10 Schritten

  1. Um Ihnen später das Verputzen zu erleichtern, sollten Sie Putzleisten verwenden. Diese bilden eine Art Rahmen und ermöglichen einen sauberen Verputz. Erfahren Sie in unserem Ratgeber Putzschienen anbringen, wie das am besten gelingt.
  2. Der Untergrund muss in den meisten Fällen noch grundiert werden. Dies ist vor allem bei stark saugenden Untergründen wie z. B. Porenbeton erforderlich, um die Haftung zwischen Untergrund und Putz zu gewährleisten. Nach dem Aushärten des Mörtels wird also die passende Grundierung mit einem Quast aufgetragen. Erst nach dem vollständigen Trocknen kann es mit dem eigentlichen Verputzen weitergehen.
  3. Nach der Trocknung der Grundierung kann es nun mit dem nächsten Schritt weiter gehen: Jetzt wird gemäß der Herstellerangaben der Putz angerührt. Zuerst wird hierbei das Wasser und danach das Putzmaterial in den Mörteleimer bzw. in die Mörtelwanne eingefüllt. Rühren Sie mit einer Kelle oder Bohrmaschine mit Rührquirl so lange in der Mischung, bis keinerlei Klumpen mehr zu sehen sind und halten Sie sich an die angegebenen Zeit- und Mengenangaben. Beachten Sie dabei, dass Sie nur so viel Putz anrühren sollten, wie Sie etwa in einer halben bis einer Stunde verputzen können.
  4. Jetzt wird die Wand befeuchtet (z. B. mit einem Quast) und die erste Putzschicht, der Unterputz, mit einer Kelle aufgetragen. Das gelingt am besten mit einer geschwungenen Armbewegung, die als Spritzbewurf bezeichnet wird. Dadurch gelangt weniger Luft zwischen Putz und Wand. Die Schicht sollte dabei dicker sein, als die Schnellputzprofile herausragen, also in etwa 10 bis 15 mm.
  5. Glätten Sie mit der Glättekelle von unten nach oben die Oberfläche nach. Der ganze Prozess braucht etwas Übung, weshalb es wichtig ist, sich nicht von anfänglichen Problemen abschrecken zu lassen. Achten Sie dennoch darauf, bereits ab diesem Schritt möglichst sauber zu arbeiten, damit es später nicht zu Rissen und zur Instabilität der Wände kommt.
  6. Lassen Sie den Unterputz für einige Stunden trocknen, bis Sie die Wand erneut befeuchten. Den Oberputz tragen Sie diesmal ordentlich mit der Glättekelle direkt auf die zu bearbeitende Fläche auf. Ein optionales vorheriges Aufrauen mit dem Gitterabot bewirkt, dass die zweite Putzschicht besser hält. Halten Sie die Kelle beim Putz auftragen leicht schräg und verteilen Sie den Putz über einen Wandflächenabschnitt. Je nach Putzprofil kann sich die Dicke der zweiten Putzschicht unterscheiden, wobei sie jedoch 1 cm nicht überschreiten sollte.
  7. Nehmen Sie nun eine Kartätsche und ziehen Sie damit den Putz mit leichtem Druck von unten nach oben glatt. Die Falzen der Schnellputzleisten dienen dabei als Endpunkte der Abziehlatte bzw. Kartätsche, die genau dazwischen passen sollte. Bei Unebenheiten ist ein Gitterrabot die richtige Wahl. Wiederholen Sie Schritt drei und vier bis die ganze Wand fertig ist. So gelingt ein gleichmäßiger Verputz.
  8. Anders sieht es jedoch bei Strukturputzen und Reibeputzen aus, denn hier wird nach dem Glattstreichen noch strukturiert, z. B. mit einem Reibebrett. Dazu sollte der Putz bereits leicht angetrocknet sein, sodass bereits überschüssiger Putz beim Verwenden des Reibebrettes abfällt und nicht etwa verschmiert. Je nach Bewegung (kreisförmig, waagerecht, senkrecht, hin und her, kreuzweise oder diagonal) lassen sich auf diese Weise verschiedene Strukturen kreieren. Warten Sie mit dem Strukturieren jedoch auch nicht zu lange, denn fest getrockneter Putz lässt sich nur schwer strukturieren.
  9. Die meisten Schnellputzprofile dürfen an der Wand verbleiben. Nicht jedoch verzinkte Putzschienen mit PVC-Beschichtung. Diese müssen Sie noch entfernen, bevor der Putz vollständig durchtrocknet.
  10. Und auch mit der Reinigung der Werkzeuge sollten Sie nicht all zulange warten, denn getrockneter Putz lässt sich kaum restlos entfernen. Dazu reicht ein Eimer Wasser und eine widerstandsfähige Bürste. Der Raum sollte außerdem für mehrere Tage gut gelüftet werden, bevor Sie die Wand weiter bearbeiten (z. B. Tapezieren, Streichen usw.)

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