Von Raufaser bis Vlies: Eine Übersicht der beliebtesten Tapetenarten

Tapeten gibt es nicht nur in vielen verschiedenen Mustern und Farben, sondern auch aus unterschiedlichsten Materialen mit individuellen Eigenschaften, wie etwa Atmungsaktivität oder Abwischbarkeit. Während sich einige besonders gut im Wohnzimmer machen, sind andere wiederrum perfekt für den Einsatz in Küche und Bad geeignet. In diesem Beitrag betrachten wir die Eigenschaften sowie Vor- und Nachteile der gängigsten Tapetenarten.

Tapetenarten

Inhaltsverzeichnis

Raufasertapete: Der Klassiker

Die Raufasertapete ist ein echter Klassiker unter den verschiedenen Tapetenarten. Sie bestehen entweder aus zwei oder drei Lagen Papier mit dazwischenliegenden Holzstückchen. Genau diese Holzstückchen sind für die bekannte Struktur der Rausfasertapete verantwortlich, wobei verschiedene Körnungen und somit Strukturen erhältlich sind. Raufasertapeten sind nicht nur leicht zu verarbeiten, sondern haben auch viele weitere Vorteile:

  • Strapazierfähig
  • Mehrfach überstreichbar
  • Atmungsaktiv
  • Gesundheitlich unbedenklich (für Allergiker geeignet)
  • Günstig
Raufasertapete

Welche Nachteile hat Raufasertapete?

Trotz der großen Beliebtheit der Raufasertapete sollten Sie auch die Nachteile im Blick behalten. So sollte die Raufasertapete nach dem Tapezieren überstrichen werden, um die Optik zu verbessern. Beim Tapezieren selbst müssen Sie 10 bis 15 Minuten Einwirkzeit einkalkulieren. Und auch das Entfernen der Raufasertapete erfordert viel Zeit und Aufwand, da die Tapete erst einmal stark befeuchtet werden muss. Hier bietet sich die Nutzung eines Tapetenlösers an. Der letzte Nachteil liegt in der Struktur der Tapete. Die enthaltenden Holzstückchen ziehen Wasser an, weshalb Raufasertapeten anfälliger für Schimmel an der Wand sind. Trotz dieser Nachteile gehört die Rausfasertapete aus guten Grumd zu beliebtesten Tapetenarten.

Papiertapeten: Umweltfreundlich & vielfältig

Papiertapeten bestehen aus ein- oder mehrlagigen Papier, wobei das Papier glatt oder geknittert sein kann, womit verschiede Strukturen möglich sind. Diese Tapetensorte ist vor allem in Kinderzimmern beliebt und das aus gutem Grund:

  • Es gibt sie in unterschiedlichsten Farben, Strukturen und Mustern
  • Sie sind leicht zu verarbeiten
  • Sie sind absolut unbedenklich für die Gesundheit
  • kostengünstig
  • umweltfreundlich / recycelbar
Papiertapete

Gibt es auch Nachteile bei einer Papiertapete?

Wer besonders viel Wert auf letzteres legt, kann Papiertapeten aus auch Recyclingpapier kaufen. Die größten Nachteile liegen in der geringen Strapazierbarkeit und der hohen Entflammbarkeit. Zudem lassen sie sich nicht überstreichen und müssen erst 5 bis 10 Minuten mit Tapetenkleister eingeweicht werden. Aufgrund der Dünne des Materials ist die Anbringung nicht ganz einfach und erfordert etwas Geschick, während die restlose Entfernung meist einen Spachtel erfordert. Wer nur selten Tapezieren möchte, sollte daher lieber andere Tapetenarten in Erwägung ziehen. Für andere, die gerne Abwechslung mögen und den Mehraufwand in Kauf nehmen, ist die Papiertapete jedoch eine günstige, optisch ansprechende Alternative.

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Vliestapete: Perfekt für Bad & Küche

Im Gegensatz zu den vorherigen Tapen besteht die Vliestapete aus einer Mischung aus Textilfasern und Zellstoff. Das Material hat viele Vorteile, darunter vor allem die Verträglichkeit mit Feuchträumen, was sie ideal für die Nutzung in Badezimmern macht. Noch dazu ist sie nur schwer entflammbar, weshalb auch der Einsatz in der Küche möglich ist.

Die Vorteile der Vliestapete in der Übersicht:

  • Sehr widerstandsfähig
  • Schwer entflammbar
  • Für Badezimmer und Küche geeignet
  • empfehlenswert für unebene Wände
  • Atmungsaktiv
  • Keine Einweichzeit, kann direkt an die Wand geklebt werden
  • Schmutz lässt sich leicht abwischen
  • Lassen sich rückstandslos entfernen

 

Vliestapete

Gibt es auch negative Punkte bei Vliesstapeten?

Auch wenn die Vliestapete viele Vorzüge hat, sollte man vor allem auf das Kleingedruckte achten. Nicht alle Vliestapeten sind schadstofffrei, da auch PVC und Weichmacher verwendet werden, um vor allem unterschiedliche Strukturen zu schaffen. Diese werden von den Tapeten ausgedünstet, was das Raumklima belastet und die Gesundheit gefährden kann. Achten Sie daher darauf, dass Ihre Vliestapete möglichst PVC-frei ist und der Hersteller mittels Zertifikate versichert, dass das Produkt unbedenklich ist. Da Vliestapeten in der Regel etwas teuer sind, sollten Sie sich daher nicht von qualitativ minderwertigen, günstigen Tapeten zum Kauf verleiten lassen, sondern gerade bei dieser Tapete auf eine hohe Qualität achten.

Vinyltapete: Edle Optik

Bei einer Vinyltapete besteht die Trägerschicht entweder aus Vlies oder Papier. Davon abhängig ist die Einwirkzeit, da Papier erst eingeweicht werden muss, während Vlies direkt an die Wand geklebt wird. Die Vinyltapete ist außerdem mit einer namensgebenden Vinyloberschicht ausgestattet. Dies macht die Vinyltapete nicht nur äußerst strapazierfähig, glatt und glänzend, sondern hat auch einige weitere Vorteile:

  • Wasserabweisend
  • Lichtbeständig
  • Farbecht
  • Langlebig, reißfest und robust
  • Leicht anzubringen und zu entfernen
  • Schwer entflammbar
  • Überstreichbar
  • Für Küche und Bad geeignet (auf Deklaration achten)
  • Waschbeständig (manchmal auch scheuerbeständig)
Vinyltapete

Haben Vinyltapeten auch Nachteile?

Vinyltapeten werden dank dieser Eigenschaften häufig in Räumen mit hohem Brandschutz eingesetzt. Doch Vorsicht: Im Brandfall entstehen aus dem enthaltenden Polyvinylchlorid (PVC) stark ätzende Gase wie Salzsäure, Dioxine und Furane. Darüber hinaus haben Sie dasselbe Schadstoffproblem wie Vliestapeten. Möchten Sie die Tapete daher auch privat nutzen, sollten Sie auf eine sehr gute Belüftung achten. Da Vinyltapeten zudem nicht atmungsaktiv sind, kann sich sonst vor allem in feuchten Räumen schnell Schimmel bilden. Sie sollten daher darauf achten, dass der Hersteller explizit die Eignung für die Verwendung in Bad und Küche angibt. Die Vinyltapete wird insbesondere in stark genutzten Räumlichkeiten verwendet, wie etwa in Fluren, Treppenhäusern oder Fluchtwegen.

Glasfasertapete: Sicher & langlebig

Glasfasertapete besteht aus feinen Glasfasern, die miteinander zu einem Gewebe verwoben sind und mit Bindemitteln zusammengehalten werden. Die Glasfasertapete ist deshalb gerade in den Punkten Sicherheit anderen Tapeten weit voraus. Sie ist nicht brennbar und schwer entflammbar, wodurch sie der Brandschutzklasse 1 angehört. Im Gegensatz zu Vinyl- und Vliestapeten müssen Sie sich auch keine Sorgen über die Entstehung schädlicher Abgase machen, falls es mal zu einem Brand kommt. 

Weitere Vorteile:

  • Extrem strapazierfähig und langlebig
  • Nicht brennbar
  • Stoß- und kratzfest
  • Bis zu 10 Mal überstreichbar
  • Geeignet für Küche und Bad
  • Leicht zu säubern und desinfizieren
  • Schimmelresistent
Glasfaser-Tapete

Gibt es auch negative Aspekte bei Glasfasertapeten ?

Wer sich für die Glasfasertapete entscheidet, muss jedoch die schwierige Entfernung der Tapete einkalkulieren, die wir in unserem Beitrag zum Thema Glasfasertapete entfernen näher erörtern. Dazu gehört auch, dass Glasfasertapeten nicht einfach im Hausmüll entsorgt werden können, da sie als Sondermüll gelten. Darüber hinaus gibt es die Glasfasertapete nur in weiß, weshalb sie erst mit Farbe überstrichen werden muss, falls Sie eine andere Farbe wünschen. Hierfür eignen sich Dispersionsfarbe oder Latexfarbe. Letztere sorgt dafür, dass die Tapete nahezug steril wird. Die Glasfasertapete ist ebenso wenig atmungsaktiv wie die Vinyltapete, daher sollten Sie auf eine gute Belüftung achten. Personen, die viel Wert auf gutes Raumklima legen, sollten am besten zu Alternativen greifen. All diese Gründe machen die Glasfasertapete deshalb vor allem für die Verwendung in öffentlichen Gebäuden wie Krankenhäuser oder Praxen interessant.